♥ teilenEdelsteine für Schmuckdesign.
Edelsteine sind in der Natur ohne künstliche Beeinflussung entstandene Minerale oder organische Produkte, die aufgrund ihrer besonderen Eigenschaft und dem Grad ihrer Seltenheit gesondert ausgewiesen werden. Zu den besonderen Eigenschaften gehören Farbe bzw. Farblosigkeit, Transparenz (Durchsichtigkeit) bzw. besondere Strukturen oder Texturen bei undurchsichtigen (opaken) Steinen, Härte, Brillanz, besondere Lichteffekte.
Die Härte
Unter Härte versteht man bei Mineralien und Edelsteinen einmal die Ritzhärte, dann die Schleifhärte. Zur Bestimmung von Edelsteinen spielte die Ritzhärte früher, als die optischen Untersuchungsmethoden noch nicht so entwickelt waren, eine große Rolle. Heute wird die Ritzhärteprüfung im allgemeinen nur bei weniger wertvollen Steinen und von Sammlern durchgeführt. Für eine fachkundige Prüfung ist sie zu ungenau. Außerdem ist die Gefahr einer Verletzung der Edelsteine sehr groß. Der besondere Vorteil der Ritzhärteprüfung liegt darin, daß man mit einfachen Mitteln Edelsteine grob bestimmen kann. In der Mineralogie wird sie viel angewendet.
Einige Edelsteine besitzen auf verschiedenen Flächen so wie nach verschiedenen Richtungen ganz unterschiedliche Härten. Beim Kyanit z.B. beträgt die Mohshärte auf den Flächen der Längsrichtung des Kristalls 4 1/2 in der Querrichtung 6 und 7. Er wird daher auch als Disthen (der »zweifach Widerstand Leistende«) bezeichnet. Große Härteunterschiede gibt es auch beim Diamant. Das ermöglicht überhaupt erst ein Schleifen dieses härtesten Materials. Die Kenntnis von der verschiedenen Härte (Ritz‑ wie Schleifhärte) ist für den Edelsteinschleifer unentbehrlich, denn sie ist eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiche Arbeit.
Die Mohssche (Friedrich Mohs 1773‑1839) Ritzhärteskala ist eine relative Skala. Mit ihr kann nur festgestellt werden, welches Mineral ein anderes ritzt. über das Maß der Härtezunahme innerhalb der Skala wird keine Aussage gemacht. Und diese ist tatsächlich extrem verschieden, wie aus den in der beigefügten Tabelle angeführten absoluten Härtewerten (Schleifhärte in Wasser nach A. Rosiwal) zu erkennen ist.
Relative und absolute Härteskala
Ritzhärte
(Mohs) |
Vergleichs-
mineral |
Einfache
Härteprüfmittel |
Schleifhärte
(Rosiwal) |
1 | Talk | mit Fingernagel schabbar | 0,03 |
2 | Gips | mit Fingernagel ritzbar | 1,25 |
3 | Calcit | mit Kupfermünze ritzbar | 4,5 |
4 | Fluorit | mit Messer leicht ritzbar | 5,0 |
5 | Apatit | mit Messer noch ritzbar | 6,5 |
6 | Orthoklas | mit Stahlfeile ritzbar | 37 |
7 | Quarz | Ritzt Fensterglas | 120 |
8 | Topas | 175 | |
9 | Korund | 1000 | |
10 | Diamant | 140000 |
Das spezifische Gewicht (Dichte)
Das spezifische Gewicht der Edelsteine schwankt zwischen 1 und 7 g/cm³. Werte unter 2 werden als leicht empfunden (Bernstein 1, 1), solche von 2 bis 4 als normal (Quarz 2,6) und jene über 4 erscheinen uns als schwer (Cassiterit 7,0). Die wertvolleren Edelsteine (z. B. Diamant, Rubin, Saphir) haben ein spezifisches Gewicht, das über dem der gesteinsbildenden Mineralien, insbesondere von Quarz und Feldspat, liegt. Daher werden sie in Fließgewässern vor den quarzreichen Sanden abgelagert und bilden durch Anhäufung die sog. Seifenlagerstätten.